Die Hammersteiner Ritterschaft in Kürze
Wer ist die Hammersteiner Ritterschaft und was ist unsere Lagerphilosophie?
Nun, wir sind zuerst einmal eine Interessengemeinschaft: Eine bunt gemischte Truppe unterschiedlichster Menschen mit den selben Zielen: Die Faszination und der Spaß am mittelalterlichen Lagerleben ist der erste Teil, welcher unsere Ritterschaft ausmacht. Dieses Interesse wollen wir gemeinsam während der sommerlichen Monate unter freiem Himmel in entspannter Atmosphäre unter Freunden zu genießen. Für uns ist das Lagerleben kein Stress, sondern eine Möglichkeit, dem Alltagsstress der Arbeitswoche für ein paar Tage zu entkommen. Das ist der zweite Teil, der uns ausmacht.
Aus wem besteht die Hammersteiner Ritterschaft?
Die meisten unserer Mitglieder kommen aus dem Rheinland, hauptsächlich aus dem Aachener Raum. Einige unserer Mitglieder kommen aber auch aus weniger bewohnten Landstrichen östlich des Rheins.
Was ist unser räumlicher und zeitlicher Darstellungshorizont?
In unseren Anfängen standen die Darstellungen der Wikingerzeit aus dem 9. und 10. Jahrhundert im Vordergrund. Im Rahmen unserer ersten Eroberungsfeldzüge wurden jedoch viele Ritter und Edelfrauen assimiliert. Daher wurde unser Darstellungszeitraum auf das Hochmittelalter ohne weitere räumliche Einordnung erweitert. Nachdem wir im Jahre 2017 weiteres Jungfolk für uns gewinnen konnten, schlichen sich sogar einige Elemente aus dem Spätmittelalter ein.
Was ist unser Anspruch?
Wir stellen das Lagerleben möglichst authentisch dar, doch sind wir keine A-Päpste. Unsere Lagerphilosophie legt Wert auf das Zusammensein, nicht auf museale Korrektheit bis auf die letzte Naht an der Tunika. Stattdessen wollen wir Besuchen mit unseren Geschichten und Erfahrungen einen Eindruck davon geben, wie es ist, eine Ritterschaft darzustellen und vor allem wie vielfältig das Thema Reenactment ist. Das unterscheidet uns so ziemlich von anderen Lagern, die sich auf einen kontreken Zeitlichen Bezug festlegen "müssen" oder "musealen Anspruch" zeigen müssen. Wir wissen, dass wir damit eher in die Kategorie "GroMis" fallen, aber das "Risiko" gehen wir bewusst ein, weil wir diese Zwänge bewusst nicht haben wollen.
Was können wir dann eigentlich?
Kurzgesagt: Ziemlich viel.
Unser erweiterter Darstellungszeitraum lässt viel Spielraum, unsere individuellen Interessen und Fähigkeiten ins Lagerleben einfließen zu lassen. Unsere Ritterschaft besteht u.a. aus Schwertkämpfern, die Show- und Freikampf beherrschen. Wir haben aber auch Bogenschützen in unseren Reihen. Unsere Edelfrauen beherrschen verschiedene handwerkliche Künste wie Stricken, Nähen, Schneidern oder Weben von Stoffen. Hinzu kommen handwerkliche Arbeiten, welche der Matrialpflege und -erstellung dienen, beispielsweise die Lederverarbeitung. Dem Würfelspiel sind wir alle irgendwie verfallen. Unser Gelehrter und sein Lehrling fassen das tägliche Treiben im Lager während unserer Würfelrunden zusammen. Unsere Köche experimentieren gerne mit neuen mittelalterlichen Rezepten und Zubereitungen. Holz zerkleinern und Feuer anzünden gehört daher für alle zum Alltag im Lager, sodass die Köche für das leibliche Wohl über offenem Feuer sorgen können. Mittlerweile hat sich bei uns viel Wissen rund ums Lagerleben, das Reenactment Hobby sowie historische Fakten über das Mittelalter angesammelt, welches wir auch gerne mit Besuchern teilen und diskutieren. Zuschauer, die uns auf Märkten Fragen stellen, versenken wir daher nicht nur spaßeshalber im Kettenhemd, sondern versuchen gleichzeitig historisch belegbare Antworten zu geben und "keinen Müll zu erzählen". Wir sind auf die meisten Fragen vorbereitet - und falls nicht, scheuen wir nicht davor zurück, dem Zuschauer zu sagen, dass wir etwas nicht wissen.
Unsere Leidenschaft ist das Tanzen. Leider wurden nur wenige hochmittelalterliche Tänze schriftlich überliefert, sodass wir auch gerne spätmittelalterliche sowie Renaissancetänze studierten und erlernten. Wir haben noch nie Duelle gegen Spielleute gescheut und verloren.